Alter Elbtunnel, Hamburg

Der Alte Elbtunnel ist 426,5 m lang und verbindet die Innenstadt bei den Sankt Pauli Landungsbrücken mit Steinwerder. Er ist der erste Flusstunnel auf dem europäischen Kontinent und galt bei seiner Eröffnung am 7. September 1911 als technische Sensation. Er steht seit 2003 unter Denkmalschutz. Erwähnenswert ist, dass der Tunnel über keine Zufahrtsrampen verfügt. Die Fahrzeuge werden statt dessen am Anfang und Ende des Tunnels mit Autoaufzügen jeweils 24 m in die Tiefe befördert oder aus ihr gehoben. Für den Antrieb der Fahrkörbe ist auf jeder Seite ein Eingangsgebäude errichtet worden.
Bereits Mitte der 80er Jahre entwarf Herr Dr. Roessler seine kassettenförmigen Leuchten für die Tunnelröhre. In Anlehnung und zur besonderen Unterstreichung der typischen hanseatischen Jugendstilbilder entschied er sich wohl für diese Grundform. Fa. Hahn fertigte die Leuchten seinerzeit aus V4A, die Verglasung erfolgte aus Kunststoff, eine Bestückung mit Kompaktleuchtstofflampen sorgt seitdem für die Ausleuchtung im historischen Stil der Tunnelröhren. Die Beleuchtung wurde 1991/1992 erneuert.
Schon zu Beginn des Jahres 2000 begann die Planung durch Herrn Dr. Roessler für weitere Leuchten in ähnlichem Stil für die Grundinstandsetzung der Schachtbauwerke Steinwerder und St. Pauli. In Zusammenarbeit mit HAHN-LICHT entwickelte er diverse, den unterschiedlichen Beleuchtungszwecken dienende Varianten von Mast-, Pendel- und Wandleuchten in unterschiedlichen Größen und Bestückungen.
Nach der öffentlichen Ausschreibung im Jahre 2003 erhielt Hahn-Licht den Zuschlag. Zu diesem Zeitpunkt war bedauerlicherweise Herr Dr. Roessler bereits verstorben. Um das Andenken an ihn zu bewahren, und die Planungen in seinem Sinne zu Ende zu führen, übernahm das Büro Weiser und Wiechers die Planungsaufgaben für dieses Objekt.
Es wurden Leuchten nach den ursprünglichen Entwürfen, formal passend zu den Leuchten der Tunnelröhren, jedoch angepasst an die jeweiligen lichttechnischen Erfordernisse gefertigt.
Sämtlichst sind sie bestückt mit Kompaktleuchtstofflampen. Zum Teil werden Reflektoren eingesetzt, um die Lichtwirkung und Ausleuchtung zu optimieren. Rund die Hälfte der Leuchten sind mit dezentralen Notlicht-Einbausätzen, mit integrierter Funktions- und Störungsüberwachung, mit Adressbaustein und Auskopplung zur zentralen Meldung und Überwachung der Fa. INOTEC ausgestattet. Das „bewährte“ Material V4A wurde ebenfalls für den Leuchtenkorpus verwendet. Die Verglasung ist nach diversen Beleuchtungsproben mit 4 mm starkem, UV-beständigem opalweißem PC ausgeführt worden. Die Leuchten sind in einer vandalismusresistenten Ausführung sowie der Schutzart IP 54 ausgeführt.